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Bewertung

Heredity - Die Geschichte von Swan

Bewertung von Wolfgang V. aus Höchst
04.06.2025

Einleitung:

Heredity - Die Geschichte von Swan spielt in einer postapokalyptischen Welt, die von Gewalt und Anarchie beherrscht wird. Nach dem Zusammenbruch der alten Weltordnung konnten sich Djamal und Maeve mit ihren Kindern Selena, Brick und Swan auf das Land zurückziehen und dort ein unbeachtetes Leben führen. Bis jetzt. Plötzlich greift eine Gruppe bewaffneter Rotwölfe ihr Farmhaus an und für die Familie beginnt ein verzweifelter Kampf ums Überleben.

Ablauf:

Heredity ist ein kartenbasiertes Kooperationsspiel in dem die Spieler alle Charaktere unter sich aufteilen. Im Solospiel muss demzufolge der Solospieler im Alleingang alle Figuren steuern. Gespielt wird Heredity über fünf Kapitel die eine zusammenhängende Geschichte erzählen.

Im Rahmen der Spielvorbereitung werden zunächst alle benötigten Karten herausgesucht. 18 Basiskarten und verschiedene Geheimniskarten kommen dabei immer zum Einsatz. Hinzu kommt ein Stapel mit Karten des aktuellen Kapitels. Diverse Marker werden in Griffnähe bereitgelegt. Jeder Spieler erhält die Basiskarten seines Charakters sowie die dazugehörigen Aktionsscheiben. Drei Karten bilden den Körper eines Charakters, bestehend aus Kopf, Rumpf und Beinen. Alle Kartenelemente beinhalten Aktionsfelder mit verschiedenen Aktionssymbolen.

Nachdem die Vorbereitung abgeschlossen ist wird die oberste Kapitelkarte vorgelesen. Damit erhalten die Spieler eine Einführung in die Story und erste Anweisungen für den weiteren Aufbau (z.B. Auslegen von Geländekarten). Ausgelegt wird außerdem die Zeitleiste. Die Karten der Zeitleiste haben verschiedene Teilbereiche die bei Aktivierung der Karte von oben nach unten abgehandelt werden. Dadurch wird auch die Geschichte vorangetrieben. Ausliegende Geländekarten beinhalten verschiedene Bereiche und verschiedene Aktionen. Beispielsweise können sich Familienmitglieder bewegen, unterhalten, interagieren usw. Im Laufe eines Kapitels werden immer weitere Geländekarten angelegt.

Um eine Aktion ausführen zu können muss der aktive Spieler eine Aktionsscheibe in den passenden Slot seiner Charakterkarte platzieren. In vielen Fällen muss des Weiteren ein Aktionsmarker vom aktuellen Bereich entfernt werden. Anschließend wird die Karte herausgesucht die von dieser Aktion getriggert wird. Solche Karten können evtl. der Zeitleiste hinzugefügt werden oder sie stellen einen Gegenstand dar, der ausgerüstet werden kann. Öfters kommt auch ein neuer Charakter ins Spiel, der den Spielern eine neue Aufgabe (Nebenquest) stellt. Zumeist müssen solche Aufgaben erfüllt werden damit die Familie ihrem Hauptziel folgen kann. Nachdem alle Spieler in beliebiger Reihenfolge ihre Aktionen ausgeführt haben wird der Zeitmarker auf die nächste Karte in der Zeitleiste bewegt. Diese Karte wird nun wie gesagt von oben nach unten abgehandelt. Auf diese Weise schreitet der Erzählstrang voran und neue Karten kommen mit entsprechender Anweisung ins Spiel.

Ein Kapitel endet erfolgreich wenn das jeweilige Kapitelziel erreicht wurde. Dann können die Spieler ihren Stand speichern. Wenn ein Familienmitglied stirbt und eine Karmakarte mit einem Totenkopfsymbol gezogen wird, ist die Gruppe an dem Kapitel gescheitert und muss es nochmals neu versuchen.

Meinung:

Selten hat der Begriff „Kopfkino“ so gut gepasst wie bei Heredity - Die Geschichte von Swan. Die Story wird über die Karten ausgezeichnet beschrieben und triggert lebhaft die Vorstellungskraft der Spieler. Ergo: man sieht quasi einen Blockbuster vor dem inneren Auge ablaufen. Das ist super und einer von vielen positiven Aspekten der Veröffentlichung. Eine weitere Assoziation, die sich hier tatsächlich anbietet, ist die Ähnlichkeit zu einem Action Adventure wie beispielsweise Alone In The Dark. Analog zu einem PC Game müssen die Familienmitglieder einem Story-Strang folgen und dabei Entscheidungen treffen, manchmal Gegenstände/Personen kombinieren und natürlich auch kämpfen. Ein Kampf erfolgt in der Regel mit einer Waffe in Kombination mit gezogenen Modifikationskarten. Generell fällt auf, dass viele Elemente von anderen Spielen inspiriert wurden. Das Anlegen der Geländekarten erinnert an 7th Continent, die Modifikationskarten an Gloomhaven usw. Dabei ist jedoch ausdrücklich zu erwähnen, dass Heredity kein Plagiat anderer Mechanismen ist, sondern beliebte Elemente geschickt zu einem eigenständigen Spiel verbindet.

Wer storygetriebene Veröffentlichungen und Entdeckungen mag wird bei Heredity mit großem Spielspaß belohnt. Die Geschichte ist abwechslungsreich, spannend, super erzählt und ab Kapitel 4 extrem überraschend. Mehr wird inhaltlich aus Spoilergründen nicht verraten. Das reine Spielprinzip ist leicht zugänglich und nicht besonders komplex. Daher können auch erfahrene Kinder mitspielen obwohl die Kategorisierung als Experte eingestuft ist.

Heredity - Die Geschichte von Swan benötigt relativ viel Platz auf dem Tisch und damit einhergehend auch Organisationstalent und gute Überblickfähigkeiten. Ich habe das Spiel zunächst solo angespielt und aufgrund der vielen ausliegenden Karten manchmal fast den Überblick verloren. In der großen Gruppe zu viert hat mit Heredity ehrlich gesagt besser gefallen weil ich mich dann auf einen einzigen Charakter konzentrieren konnte. Persönlicher Hinweis: das ist natürlich sehr subjektiv (ich spiele auch Zombicide oder Deep Madness ungern solo, weil man da ebenfalls mehrere Charaktere steuern muss).

Heredity beinhaltet einige (wenige) Fehler, daher empfehle ich dringend, vor dem Beginn der Kampagne die Errata runterzuladen und bereit zu legen. Betroffen sind im Übrigen nur die Kapitel 2 und 5. Die Spielanleitung an sich ist sehr gut geschrieben und lässt keine Fragen offen. Das gilt jedoch nicht uneingeschränkt auch für die Erzählkarten bzw. Deckkarten. Beispiel: die Kapitel 1 und 5 bilden einen Ereignisstapel. Es wäre sinnvoll gewesen, wenn die Anweisungskarten explizit gesagt hätten, dass sie diesen Stapel bilden und dass die gezogenen Ereigniskarten unter dieses Deckblatt gelegt werden sollen. Die Illustration der Karten ist okay und zweckdienlich. Optische Meisterwerke wie bei Unheil über Kilforth darf man jedoch nicht erwarten.

Heredity - Die Geschichte von Swan ist auch keine epische Kampagne wie Tainted Grail oder Etherfields. Nach fünf Kapiteln ist Ende-Gelände und der Wiederspielreiz ist ehrlich gesagt nicht übermäßig hoch. Vielleicht kann man Heredity noch einmal in ein paar Jahren durchspielen (evtl. mit anderen Entscheidungen) aber ein Dauerbrenner ist die Veröffentlichung sicherlich nicht.

Fazit:

Genau das führt mich auch zu dem Schluss, dass ich Heredity nicht die Höchstnote geben kann. Das Spiel ist prima, hat Spaß gemacht und ist ausnahmslos in der gesamten Gruppe gut angekommen. Aber es ist kein Spiel bzw. keine Kampagne, die mehrfach gezockt wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass es in Zukunft möglicherweise Erweiterungen oder Fortsetzungen geben wird, und diese würde ich dann natürlich sehr gerne spielen. Alles in allem also eine klare Weiterempfehlung mit der Einschränkung, dass Heredity nicht mehrfach auf den Tisch kommt.

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